Alfred Landecker Foundation kündigt Zuwendung von 11 Millionen Euro für Hebräische Universität Jerusalem an


Bislang größte deutsch-israelische Spende für die wissenschaftliche Forschung zu Menschenrechten und Minderheitenschutz in Zeiten zunehmendem Nationalismus und Autoritarismus

Die Alfred Landecker Foundation stiftet der Hebräischen Universität Jerusalem (HU) 11 Millionen Euro zur Förderung wissenschaftlicher Initiativen mit dem Fokus auf Ursachen und Folgen des Holocaust, Studien zu Menschrechten, Minderheitenschutz, dem Rechtstaatsprinzip sowie Entschädigungen für historische Verbrechen und Ungerechtigkeiten.

Mit einem Teil dieser Zuwendung werden an der Hebräischen Universität drei neue akademische Einrichtungen gegründet, darunter das Jacob Robinson Institute für Geschichte des Rechtsdenkens und der Rechtspraxis. Dr. Robinson, der sich als Historiker mit der Geschichte der Vernichtung des osteuropäischen Judentums während des Nazi-Regimes befasste, war als Berater an den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen und an der Strafverfolgung von NS-Mördern beteiligt, darunter von Adolf Eichmann. Außerdem wirkte er am Entwurf für das Wiedergutmachungsabkommen zwischen Israel, dem jüdischen Volk und der Bundesrepublik Deutschland mit und trug zur Einrichtung der Forschungsabteilung von Yad Vashem bei.

Zweitens wird mit der Zuwendung der Landecker-Benjamin-B.-Ferencz-Lehrstuhl für das Studium des Schutzes von Minderheiten und anderer gefährdeter Gruppen eingerichtet. Als amerikanischer Jurist untersuchte Ferencz nach dem Zweiten Weltkrieg die NS-Kriegsverbrechen und war ein starker Befürworter der Einrichtung eines Internationalen Strafgerichtshofs. Drittens wird ein Teil des Geldes in die Schaffung des Alfred Landecker Digital Humanities Lab an der HU fließen, das die mündlichen Zeugenaussagen Überlebender von Massenverbrechen erforscht. Zudem wird mit dem Zuschuss auch das an der juristischen Fakultät der HU angesiedelte Minerva-Zentrums für Menschenrechte unterstützt.

Die Zusammenarbeit mit der Hebräischen Universität ist eines der ersten Großprojekte der Alfred Landecker Foundation im Rahmen ihres Engagements, ein internationales wissenschaftliches Netzwerk zu schaffen, das sich in einer Zeit von Nationalismus und aufkommendem Autoritarismus mit Schlüsselaspekten des Schutzes von demokratischen Werten, Pluralismus sowie von ethnischen, religiösen und kulturellen Minderheiten befasst.

Diese Spende steht im Einklang mit den Lehren, die aus den Folgen des Zusammenbruchs demokratischer Institutionen in den 1930er-Jahren gezogen wurden – dem Aufkommen und der Ausbreitung von autoritären und diktatorischen Regimen, dem schwindenden Schutz von Minderheitsrechten, dem anschließenden Zweiten Weltkrieg und dem im Schatten des Krieges verübten Holocaust als größtem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen an Angehörigen des jüdischen Volkes.

„Die Hebräische Universität fühlt sich sehr geehrt, diese großartige Spende von der Alfred Landecker Foundation zu erhalten. Diese Zuwendung ermöglicht es uns, noch intensiver an unserem Ziel zu arbeiten, eine neue Generation an Führungspersönlichkeiten hervorzubringen, die sich unermüdlich in der Öffentlichkeit und der Wissenschaft dafür einsetzen, dass Menschen- und Minderheitsrechte garantiert und eine Rechtsstaatlichkeit bewahrt wird, in der die Unantastbarkeit des Lebens geschützt wird. Dieses Ethos ist das Kernstück von Israels jüdischem und demokratischem Fundament und unserer eigenen Gründungurkunde“, äußert Professor Asher Cohen, Präsident der Hebräischen Universität Jerusalem.

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Partnerschaft mit der Hebräischen Universität Jerusalem
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