
Tadek verfügt über einen interdisziplinären Hintergrund und stützt seine Arbeit sowohl auf Sozialpsychologie als auch auf kritische Sicherheitsstudien. Er erwarb einen B.A. in Politikwissenschaft und Sozialpolitik und einen M.A. in Amerikanistik an der Universität Warschau sowie einen M.A. in Friedens- und Konfliktmanagement an der Universität Haifa. Er promovierte in Internationaler Konfliktanalyse an der Universität Kent und war anschließend als Postdoktorand an der Universität Uppsala (Uppsala Centre for Holocaust and Genocide Studies) tätig.
Seine Arbeiten wurden in Political Psychology, International Studies Quarterly, International Affairs, Contemporary Politics und International Studies Perspectives veröffentlicht. Bevor er Teil des Alfred Landecker Lecturer Programms wurde, erhielt Tadek ein Jacques-Rozenberg-Forschungsstipendium und ein Conny-Kristel-Stipendium.
Im Mittelpunkt dieses Projekts steht das Aufkommen einer neuen Erinnerungskultur in Polen.
Die Studie soll untersuchen, warum und wie der Staat im Kontext der polnisch-jüdischen Beziehungen Erinnerungspolitik betreibt. Durch seinen Fokus auf die Politisierung der Erinnerung steht das Projekt in direktem Zusammenhang mit dem Ziel des Lecturer Programms, die gesellschaftliche und politische Tradierung der Erinnerung an den Holocaust zu erforschen.
Heute befinden sich die Mitgliedstaaten der EU in einem sich verschärfenden Konflikt über die Rechtsstaatlichkeit und die Zukunft der Union selbst. Die Erinnerungspolitik spielt in diesem Kampf eine Schlüsselrolle. Insbesondere die Erinnerung an den Holocaust wird zunehmend als wichtiges Element der Public Diplomacy Europas instrumentalisiert. Mit dem Aufstieg populistischer und rechtsextremer Politik auf dem gesamten Kontinent wurde die Erinnerung an den Holocaust zu einem zentralen Streitpunkt zwischen liberalen und aufstrebenden illiberalen Kräften.
Durch die Analyse, wie Polen Erinnerung im In- und Ausland einsetzt, beleuchtet dieses Projekt die tiefergehenden Gründe für die revisionistische Wende in osteuropäischen Ländern.
Das Projekt stützt sich auf die Multi-Method-Generierung von Daten. Dazu gehören eine Analyse der öffentlichen Kommunikation Polens zur Erinnerungspolitik, ausführliche Interviews mit polnischen Beamten und Experten sowie Feldbeobachtungen von Gedenkveranstaltungen.