Hilfsfonds für Holocaust-Überlebende
Unterstützung für Überlebende und ihre Familien


Die Fürsorge für die Überlebenden des Holocaust ist ein zentrales Anliegen der Alfred Landecker Foundation. Zu diesem Zweck setzen wir uns für eine zielgerichtete Förderung von Hilfsorganisationen ein.

Seit März 2020 fördert die Alfred Landecker Foundation weltweit Organisationen durch den Hilfsfonds für Holocaust-Überlebende. Diese Organisationen – von denen viele seit Jahrzehnten mit Überlebenden zusammenarbeiten – kümmern sich um einige der schutzbedürftigsten Mitglieder dieser alternden Bevölkerungsgruppe in Deutschland, Osteuropa, Israel, Großbritannien, den USA und darüber hinaus.

Insbesondere hochbetagte Holocaust-Überlebende sehen sich mit zunehmenden Gesundheitsproblemen konfrontiert. Nicht selten leben sie allein und an der Armutsgrenze und unter dem langen Schatten ihres Traumas. Hier leisten viele der geförderten Programme einen entscheidenden Beitrag: Sie bieten wichtige Dienstleistungen wie regelmäßige Hausbesuche, medizinische Versorgung und liefern Lebensmittel sowie Medikamente.

Sie organisieren soziale Aktivitäten, um die Isolation zu verringern, helfen bei finanziellen Angelegenheiten und unterstützen die Überlebenden dabei, ihre Rechte und Rechtsansprüche gegenüber Institutionen und Behörden geltend zu machen.

Mit dem Hilfsfonds für Holocaust-Überlebende wollen wir sicherstellen, dass Holocaust-Überlebende und ihre Familien diese oft dringend benötigte Unterstützung erhalten. Zugleich sollen sie in ihrer Teilhabe gestärkt und vor weiteren Anfeindungen und Diskriminierungen geschützt werden.

Mehr über die Organisationen, die vom Hilfsfonds für Holocaust-Überlebende unterstützt werden, hier:


Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) organisiert seit 1958 internationale Freiwilligendienste und Begegnungsprogramme. Vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte setzt die Organisation Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit. Aktuell 120 Freiwillige unterstützen für ein Jahr Überlebende der Shoah, verfolgte Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen und weitere Überlebende der NS-Verfolgung. Sie engagieren sich in Gedenkstätten und in Projekten gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus.

Die Foundation for the Welfare of Holocaust Victims (FWHV) - Keren Shoah

Die Foundation for the Welfare of Holocaust Victims (FWHV) unterstützt Holocaust-Überlebende in Israel, denen die Mittel für ein Leben in Würde fehlen. Mit Hilfe der Behörde für die Rechte von Holocaust-Opfern und der Claims Conference leistet die Stiftung jährlich für etwa 81.000 Überlebende lebenswichtige Dienste, insbesondere wöchentliche häusliche Pflege. Da das Durchschnittsalter bei 87 Jahren liegt und pro Tag 42 Überlebende versterben, setzt sich die Stiftung dafür ein, dass sie versorgt werden und niemals in Vergessenheit geraten.


Selfhelp Community Services, Inc.

Selfhelp wurde 1936 in New York gegründet, um Flüchtlinge aus dem von den Nazis besetzten Europa zu unterstützen. Heute betreibt Selfhelp das größte und umfassendste Programm für Holocaust-Überlebende in Nordamerika. Mit 80 Mitarbeitenden an sechs Standorten bietet die Organisation traumasensible Dienste für über 5.000 Überlebende an, die mit zunehmenden Gesundheitsproblemen zu kämpfen haben. Sechzig Prozent leben allein und viele leben an oder unterhalb der staatlichen Armutsgrenze. Selfhelp bietet Überlebenden die Unterstützung, die sie benötigen, um in Würde in ihrem häuslichen Umfeld und ihren Gemeinden alt zu werden.

Jewish Care

Jewish Care ist der führende Anbieter von Pflege- und Gemeindediensten für die jüdische Gemeinde in London und im Südosten Englands. Das Ziel der Organisation ist es, hervorragende Unterstützung zu leisten. Im Jahr 2024 wurde die Wohltätigkeitsorganisation für psychische Gesundheit Jami in die Organisation integriert. Jede Woche erreicht sie 12.000 Menschen durch ihre Dienste für Holocaust-Überlebende, neun Pflegeheime, fünf Senioren- und Betreutes-Wohnen-Programme, neun Gemeindezentren, drei Zentren für Menschen mit Demenz, eine Telefon-Hotline und vieles mehr.


Živá paměť, o.p.s / Living Memory, p.b.o.

Die Ziele und Aktivitäten von Živá paměť umfassen: Prävention von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus, Bildungs- und Dokumentationsprojekte über die Zeit des Nationalsozialismus sowie die Bereitstellung von fachkundiger Sozialberatung, psychosozialer Unterstützung, direkter finanzieller und materieller Hilfe sowie persönlicher Assistenz für NS-Überlebende und ihre Familienangehörigen, die Durchsetzung der legitimen Interessen von NS-Opfern, die Verhinderung der sozialen Isolation und Ausgrenzung von NS-Überlebenden durch Stärkung ihres Kontakts zum sozialen und kulturellen Umfeld sowie zu lokalen Gemeinschaften.

JDC – Das American Jewish Joint Distribution Committee

JDC ist die weltweit führende jüdische humanitäre Organisation, die in 70 Ländern tätig ist, um Lebensbedingungen zu verbessern und Gemeinschaften zu stärken. Sie rettet Juden in Gefahr, leistet Hilfe für schutzbedürftige Juden, entwickelt innovative Lösungen für die komplexesten sozialen Herausforderungen Israels und leitet die Krisenreaktion der jüdischen Gemeinschaft. Seit über 100 Jahren setzen sie den zeitlosen jüdischen Wert der gegenseitigen Verantwortung in die Tat um, wodurch JDC für das Überleben von Millionen von Menschen unverzichtbar ist.


Latet – Israelische humanitäre Hilfe

Latet ist die größte Nichtregierungsorganisation zur Bekämpfung von Armut und Ernährungsunsicherheit in Israel und seit 1996 aktiv. Über ein Netzwerk von 210 lokalen NGOs und 38.000 Freiwilligen unterstützt sie monatlich 100.000 Familien und 1.600 Holocaust-Überlebende. Im Jahr 2007 startete Latet das Programm „Aid for Life“ (Lebenshilfe), um in Armut lebende Holocaust-Überlebende mit ganzheitlicher Hilfe wie Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Notfallfonds und Renovierungsarbeiten zu unterstützen.

The Central British Fund for World Jewish Relief

World Jewish Relief ist die humanitäre Organisation der jüdischen Gemeinde. Inspiriert von jüdischen Werten leistet die Organisation lebensrettende und lebensverändernde Hilfe für Menschen in Krisensituationen innerhalb der jüdischen Gemeinde und darüber hinaus. In Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen lokalen Partnern unterstützt World Jewish Relief heute schutzbedürftige Menschen aus marginalisierten Gemeinschaften auf der ganzen Welt, die unter den Folgen von Konflikten, Katastrophen und Klimawandel leiden, und hilft ihnen, ihr Leben wieder aufzubauen.


Gvurot

Der Verein Gvurot ist eine gemeinnützige Organisation, die seit 1986 besteht und Dienstleistungen für Holocaust-Überlebende und Senioren anbietet. Der Verein betreibt eine Tagespflege, die mehr als 120 Senioren betreut. Die Tagespflegeeinrichtung ist an fünf Tagen in der Woche von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet und bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an. Dazu gehören Transport, persönliche Betreuung, Mahlzeiten, Baden, Begleitung zur Toilette, Wechseln von Inkontinenzhilfen und Hilfe beim Essen, körperliche Aktivitäten, Gedächtnistraining, Bewegungskurse, kulturelle Veranstaltungen, verschiedene Therapien wie Tiertherapie, Farbtherapie, therapeutische Gartenarbeit, soziale Betreuung und Begleitung durch Pflegekräfte.

Nini Czopp

Nini Czopp ist eine gemeinnützige Organisation, die Holocaust-Überlebenden in Israel ganzheitliche Unterstützung zu Hause bietet. Sie wurde 2002 gegründet, um niederländischen Überlebenden und Opfern der zweiten Generation zu helfen, und hat ihre Dienste 2022 auf alle Überlebenden unabhängig von ihrer Herkunft ausgeweitet. Spezielle Programme befassen sich mit Herausforderungen wie Einsamkeit, Demenz, Traumata und Unsicherheit. Regelmäßige Hausbesuche durch ausgebildete Sozialarbeiter gewährleisten eine individuelle Betreuung in einer vertrauten Umgebung.


AMCHA Deutschland e.V.

AMCHA Deutschland wurde 1988 in Ost- und Westdeutschland gegründet. Der Verein stärkt die psychosoziale Hilfe für Shoah-Überlebende in Israel. 2024 wurden 4.100 Überlebende und 700 Nachkommen unterstützt, mit 116.000 Therapiestunden. AMCHA macht die sozialen und politischen Folgen transgenerationaler Traumata sichtbar und wirkt durch Lobbyarbeit, Krisenexpertise und internationale Vernetzung in die aktuelle Debatte hinein.

KONTAKTE-KOНTAKTbI e.V.

KONTAKTE-KOHTAKTbI setzt sich für den Austausch zwischen Deutschland und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ein. Der Verein fördert interkulturelle Toleranz, Aufklärung über Geschichte und Zuwendungen für die Opfer der NS-Zeit im östlichen Europa, dem Kaukasus und Zentralasien. Seit 2003 unterstützt er durch Spendeneinnahmen vergessene Opfer des Nationalsozialismus, die in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion leben. Seit 2022 betreibt er das „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“.


Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (ZWST)

Die ZWST bildet den Zusammenschluss der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland. Als Dachorganisation vertritt die ZWST die jüdischen Gemeinden und Landesverbände auf dem Gebiet der jüdischen Sozialarbeit. Sie ist einer der sechs Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Die ZWST macht sich Teilhabe und Empowerment marginalisierter Gruppen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft zu ihrer Kernaufgabe. Dazu gehört insbesondere auch die psychosoziale Versorgung von Überlebenden der Shoah in Deutschland.

Tmicha – Verein zur Unterstützung Hilfsbedürftiger der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

Der Wohltätigkeitsverein der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, TMICHA, wurde 2009 gegründet und hat seither den Kernauftrag, Familien in Notlagen und Krisensituationen eine Unterstützung zu bieten, wo sie gebraucht wird. Dabei steht die Hilfe zur Selbsthilfe immer im Vordergrund. Im Sinne seiner Vision – einer Welt der Hoffnung und sozialen Gerechtigkeit – ist es sein Ziel, Betroffenen mit umfassender Beratung ebenso wie mit Lebensmitteln sowie finanziellen Überbrückungen zu helfen. Die Förderung der Alfred Landecker Foundation wurde für die Unterstützung von Holocaust-Überlebenden während der Corona-Pandemie eingesetzt.


Stiftung "Polnisch-Deutsche Aussöhnung" / Fundacja "Polsko-Niemieckie Pojednanie"

Die Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung wurde 1991 gegründet. Sie unterstützt Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in Polen, insbesondere ehemalige Häftlinge der Konzentrationslager und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Dazu zählt auch die Auszahlung von finanziellen Leistungen aus Deutschland. Zudem fördert sie die Erinnerungskultur und den Dialog zwischen Polen und Deutschland durch Austausch-, Begegnungs- und Bildungsprogramme.

KAVOD Survivors of the Holocaust Emergency Fund (SHEF)

KAVOD hilft Holocaust-Überlebenden in den USA, ihren Lebensabend in Würde und so angenehm wie möglich zu verbringen, indem es ihnen kostenlos Soforthilfe für den täglichen Bedarf gewährt. Durch den KAVOD Survivors of the Holocaust Emergency Fund (SHEF) erhalten Überlebende im ganzen Land direkte Unterstützung, unabhängig davon, wo sie leben. Dazu gehören medizinische Hilfe, Lebensmittelversorgung, häusliche Pflege und Transportdienste.


United Jewish Appeal-Federation of Jewish Philanthropies of New York, Inc. (UJA-Federation New York)

Die UJA-Federation of New York ist die weltweit größte lokale Wohltätigkeitsorganisation. Sie finanziert ein Netzwerk von Hunderten von Partnerorganisationen, die einzeln und gemeinsam auf aktuelle Herausforderungen und neue Probleme reagieren können, wobei der Fokus auf den Schwächsten in ihren Gemeinden liegt. Im Rahmen dieser Bemühungen hilft die Community Initiative for Holocaust Survivors (CIHS) schutzbedürftigen Überlebenden in New York und Israel, ihren Lebensabend in Würde zu verbringen.

Unsere Themen

An den Holocaust erinnern

Antisemitismus bekämpfen

Demokratie stärken

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