CeMAS-Studie:
QAnon-Bewegung ist im deutschsprachigen Raum besonders populär


Die verschwörungsideologische Bewegung QAnon gewinnt im deutschsprachigen Raum weiter an Popularität. Vieles deutet darauf hin, dass Deutschland und Österreich nach den USA sogar den größten Resonanzraum für QAnon-Verschwörungserzählungen bilden.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue repräsentative Studie des exklusiv von der Alfred Landecker Foundation geförderten Centers für Analyse, Strategie und Monitoring (CeMAS).

Für seine Studie „Q vadis? Zur Verbreitung von QAnon im deutschsprachigen Raum“ führte CeMAS eine repräsentative Befragung der deutschen und österreichischen Bevölkerung durch, bei der unter anderem die Zustimmung zu QAnon-Verschwörungserzählungen ermittelt wurde. Die Befragung wurde ergänzt um eine Analyse der Reichweite aller relevanten deutschsprachigen QAnon-Kanäle und -gruppen auf Telegram.
Hier gelangen Sie direkt zur QAnon-Studie von CeMAS.

Die QAnon-Bewegung stützt sich u.a. auf den so genannten „Deep State“-Mythos, laut dem eine geheime Elite die USA unter ihre Kontrolle gebracht habe. Immer wieder verbreiten Anhängerinnen und Anhänger von QAnon antisemitische und antidemokratische Inhalte.

Aus der CeMAS-Studie ergeben sich u.a. folgende Erkenntnisse:

  • Mehr als jede/r Zehnte in Deutschland stimmt QAnon-Verschwörungserzählungen zu.
  • Vor allem AfD- und FPÖ-Wähler neigen zum QAnon-Verschwörungsglauben.
  • Fast die Hälft der derzeit noch ungeimpften Menschen in Deutschland und Österreich glaubt zu einem gewissen Ausmaß an QAnon-Verschwörungserzählungen.
  • QAnon-Inhalte sind auf Telegram weiterhin sehr beliebt: Nachrichten erreichen täglich Hunderttausende Accounts im deutschsprachigen Raum.


Vor allem mit Beginn der Covid19-Pandemie hat QAnon auch im deutschsprachigen Raum enormen Aufwind erfahren. „Mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine sehen wir derzeit wieder eine größere Reichweite der Szene. Jede Katastrophe wird genutzt, um ihre Erzählungen einer globalen, vermeintlichen Verschwörung zu verbreiten – in letzter Konsequenz wünscht sich das Milieu um QAnon Krieg und Chaos herbei“, betont CeMAS-Geschäftsführer Josef Holnburger.

„Die Gesellschaft muss ihre Lehren aus der Pandemie ziehen: Verschwörungserzählungen und Desinformation sind nicht nur eine Herausforderung beim Management von Krisen, sondern versuchen demokratische Werte zu attackieren“, ordnet CeMAS-Geschäftsführerin Pia Lamberty die Ergebnisse ein. Auch wenn QAnon-Verschwörungserzählungen selbst absurd wirken mögen, sei es wichtig, die Gefahr, die von der Szene ausgeht, nicht zu unterschätzen.

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