Ein Balanceakt: internationale Organisationen, nationale Befreiungsbewegungen und das Ende des Imperiums
Konrad-Adenauer-Lecture von Prof. Andrew Thompson


Wie haben sich internationale und humanitäre Organisationen in der komplexen politischen Lage des Kalten Krieges, der antikolonialen Bewegungen und des Einflusses der neuen unabhängigen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg zurechtgefunden? In seiner Konrad-Adenauer-Lecture untersucht Professor Andrew Thompson von der Universität Oxford verschiedene Formen des Humanitarismus, die inmitten dieser geopolitischen Veränderungen entstanden sind.

Footnotes
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Antikoloniale Bewegungen, Rivalitäten im Kalten Krieg und der wachsende Einfluss neuer unabhängiger Staaten in den 1960er Jahren zwangen internationale und humanitäre Organisationen, ihre Rolle auf der Weltbühne neu zu definieren. Waren sie Instrumente der Beherrschung oder Werkzeuge der Emanzipation? Konnten sie in Sympathie oder sogar im Einvernehmen mit nationalen Befreiungsbewegungen handeln? Welche Kräfte prägten diese Interaktionen?

Andrew Thompson, Professor für Global and Imperial History an der University of Oxford, geht in seiner Konrad-Adenauer-Lecture am Cologne Center for Advanced Studies in International History and Law (CHL) auf diese Fragen ein. Der Vortrag mit dem Titel „A Delicate Dance: International Organizations, National Liberation Movements, and the End of Empire“ stellt vier Akteure in den Mittelpunkt: das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), den UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und die schwedische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (Sida).

Professor Thompson untersucht die Herausforderungen, mit denen diese Organisationen konfrontiert waren, als sie ihre Beziehungen zu nationalen Befreiungsbewegungen und überwiegend westlichen Gebern pflegten und gleichzeitig die Grenzen sowie die Legitimität der humanitären Hilfe neu definierten.

Der Vortrag fand im Rahmen der Konrad-Adenauer-Vorlesungsreihe am CHL statt. Als zentrale Forschungseinrichtung an der Universität zu Köln, die von der Alfred Landecker Foundation gefördert wird, stärkt das CHL die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Völkerrecht und Geschichte. Im Rahmen der Vortragsreihe werden führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kritische Fragen zu Demokratie, Menschenrechten und Global Governance erörtern und die Schnittstellen zwischen diesen Bereichen näher beleuchten.

Sehen Sie sich den vollständigen Vortrag hier an.

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