Landecker Digital Memory Lab
Connective Holocaust Commemoration


Weltweit haben Museen, Gedenkstätten und Archive bereits zahlreiche digitale Projekte zur Erinnerung an den Holocaust entwickelt. Es fehlt jedoch eine zentrale Plattform, um diese Projekte und die Erfahrungen derjenigen zu sammeln, die sie entwickelt haben. So geht vorhandenes Wissen leicht verloren und erinnerungskulturelle Einrichtungen haben keine Möglichkeit, systematisch aus bestehenden digitalen Projekten zur Erinnerung an den Holocaust zu lernen.

Diese Situation bedroht den digitalen Fortschritt bei der Erinnerung an den Holocaust. Ohne umfassende Bemühungen, die bisherige digitale Praxis zu erfassen und die Erfahrungen derjenigen aufzuzeichnen, die an der Erstellung digitaler Medienprojekte beteiligt sind, ist es unmöglich, über eine fragmentarische und experimentelle digitale Erinnerungslandschaft hinauszukommen. Trotz fast 30 Jahren digitaler Entwicklung bei der Erinnerung an den Holocaust gibt es kaum systematische Forschung, die das ganze Spektrum der vorhandenen Projekte oder die Erfahrungen der Beteiligten untersucht.

Das Ziel der Alfred Landecker Foundation ist es, an den Holocaust zu erinnern. Deshalb hat die Stiftung zusammen mit der Universität Sussex das Landecker Digital Memory Lab ins Leben gerufen. Das Lab wird als zentrale Plattform dienen, um Wissen über digitale Projekte zur Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Holocaust zu sammeln, zu vernetzen und zugänglich zu machen. Es ist eins der weltweit größten Forschungsprojekte im Bereich der digitalen Erinnerungskultur und wird beispielsweise Aufnahmen und „Walkthroughs“ von digitalen Projekten sammeln, ergänzt durch Interviews mit den verschiedenen Personen, die an ihrer Entwicklung und Nutzung, beispielsweise an Gedenkstätten, beteiligt sind (von Programmierern und Designerinnen bis hin zu Kuratorinnen und Pädagogen). Dadurch wird das Lab zu einer „lebenden Datenbank“, die Gedenk- und Bildungseinrichtungen wertvolle Einblicke in digitale Praktiken bietet.

In den nächsten fünf Jahren legt das Landecker Digital Memory Lab den Fokus auf die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Holocaust und verfolgt folgende Ziele:

  1. Zum internationalen Forschungsfeld beitragen mit der ersten großen akademischen Studie, welche die digitale Erinnerung an den Holocaust als ein globales und hyperkonnektives Phänomen untersucht.
  2. Sicherstellen, dass die digitale Arbeit in diesem Bereich auf der bestehenden Praxis aufbaut, indem eine Sammlung von Projekten und Erfahrungen entwickelt wird. Diese „lebende Datenbank“ wird eine wichtige Ressource für Akademiker und Expertinnen im Bereich der Erinnerungskultur sowie Kreative sein, die Inhalte zur Erinnerung an den Holocaust entwickeln.
  3. Förderung des interdisziplinären und sektorübergreifenden Dialogs zur digitalen Erinnerungskultur durch die Veröffentlichung einer Online-Zeitschrift und einer Reihe von Netzwerkveranstaltungen.
  4. Verbesserung der digitalen Kompetenzen im Bereich erinnerungskultureller Institutionen, insbesondere durch die Entwicklung einer Reihe innovativer Veranstaltungen zur gemeinsamen Entwicklung von Ideen und einer ergänzenden Reihe kostenloser Schulungs- und Beratungsaktivitäten für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Gedenkstätten und anderen Institutionen.

Das Team des Labs wird ebenfalls eine Reihe von Innovationsinitiativen in ganz Europa durchführen, die Fachleute aus den Bereichen Kulturerbe, Kreativität und Technik sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zusammenbringen, um digitale Lösungen für sektorweite Herausforderungen zu entwickeln.

Die Forschung und Aktivitäten des Landecker Digital Memory Lab werden den Wissenstransfer zwischen digitalen Projekten zur Erinnerung an den Holocaust erleichtern, Innovationen im Feld ermöglichen und die digitale Erinnerungskultur stärken.

Unsere Themen

Sich der Vergangenheit stellen

Antisemitismus bekämpfen

Minderheiten schützen

Demokratie sichern

Urteilskraft stärken

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