
Das Landecker Digital Memory Lab (LDML) veranstaltet seine erste Expo, zu der rund 150 Teilnehmende aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Gedenkstättenarbeit, Medien, Technologie, KI und Bildung erwartet werden. Die Veranstaltung soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis stärken und durch Keynotes, Panels und Workshops innovative Ansätze für die digitale Erinnerung an den Holocaust beleuchten.
Die Programmpunkte der Expo im Livestream
Ausgewählte Programmpunkte werden vom 24. bis 26. Juni per Livestream auf Youtube und Zoom verfügbar sein:
- 24. Juni, 18:00-19:30 GMT: Dr. Eva Pfanzelter hält ihre Keynote "Pixels and Hashtags of the Past" (Pixel und Hashtags der Vergangenheit), in der sie beschreibt, wie digitale Plattformen die Erinnerung an den Holocaust verändern - oft auf Kosten historischer Tiefe. Sie untersucht, wie online der Viralität Vorrang vor inhaltlicher Genauigkeit eingeräumt und komplexe Geschichte auf Hashtags und dekontextualisierte Erzählungen reduziert wird.
- 25. Juni, 14:45-16:15 GMT: Die Podiumsdiskussion zum Thema "Computerspiele und Holocaust-Erinnerung" befasst sich mit der einst tabuisierten Überschneidung von Spielen und Holocaust-Erinnerung. Unter der Leitung von Nick Webber diskutieren Victoria Grace Richardson-Walden (University of Sussex), Silvina Fernandez-Duque (United States Holocaust Memorial Museum), Jörg Friedrich (Paintbucket Games) sowie Tabea Widemann (Zeppelin Museum) und Alina Bothe (Freie Universität Berlin) über die ethischen Fragen, die sich aus der "Spielbarkeit" von Geschichte ergeben. Diese Session ist Teil der Digital Memory Dialogues - ein neues Publishing-Format des Labs, bei dem Computerspiele das erste von vielen Themen sind.
- 25. Juni, 16:45-18:30 GMT: Prof. Tobias Ebbrecht-Hartmann moderiert eine offene Diskussion zum Thema "Zukunft der Holocaust-Erinnerung auf Social Media" mit Ton Mascini (Anne Frank Haus), Dr. Iris Groschek (Stiftung Hamburger Gedenkstätten), Laura Nicolli Kullock (Holocaust Museum Curitiba), Samson Wollenberger Schevitz (PARTNERS PARTNERS & COMPANY) und Katja S. Baumgärtner (assoziiert mit dem Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien). Der Fokus der Panel-Diskussion liegt auf den Chancen und Herausforderungen von Plattformen wie TikTok und X für die Holocaust-Erinnerung.
- 26. Juni, 14:00-15:30 GMT: Prof. Paul FMJ Verschure stellt in „Conserving and Communicating the Indescribable“ (Bewahrung und Vermittlung des Unbeschreiblichen) sein „Future Memory“-Framework vor, für den Einsatz von VR- und AR-Technologien an Orten der NS-Verbrechen. Der Ansatz verfolgt das Ziel, 100 historisch bedeutsame Orte in einer einheitlichen Bildungsinfrastruktur zu verbinden und personalisierte, immersive Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Alle Programminformationen und den Livestream-Zugang finden Sie unter: https://www.digitalmemorylab.com/events/
Über das Landecker Digital Memory Lab
Wie können Holocaust-Museen, -Gedenkstätten und -Archive digitale Technologien besser einsetzen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Landecker Digital Memory Lab. Ziel des Labs ist es, den Wissens- und Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der digitalen Holocaust-Erinnerung zu fördern und einen produktiven akademischen Diskurs sowie neue praktische Initiativen zu unterstützen. Das von der Alfred Landecker Foundation geförderte Lab befindet sich am Weidenfeld Institute of Jewish Studies und am Sussex Digital Humanities Lab an der Fakultät für Medien, Kunst und Geisteswissenschaften der Universität Sussex.