Mit dem Alfred Landecker Lecturer Programm fördert die Stiftung Spitzenforschung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Geschichte und zu den Folgen des Holocaust, zur gesellschaftlichen und politischen Tradierung der Erinnerung an den Holocaust, zum Einfluss von Verschwörungsideologien und
gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (z. B. Antisemitismus und Rassismus) als strukturelle Bedrohung der Demokratie. Dafür haben wir hoch qualifizierte Postdoktorandinnen und -doktoranden aus den Geistes- und Sozialwissenschaften zur Bewerbung aufgerufen. Die ausgewählten Landecker Lecturer mit ihren Projekten wurden durch ein dreistufiges Auswahlverfahren ausgewählt.
Das Ziel des Lecturer Programms ist es, innovative Ansätze zu fördern, die Bezug nehmen auf die heutigen Herausforderungen und auf aktuelle Diskurse in der Erinnerungspolitik. Ein tieferes Verständnis der Ursprünge und Wirkungsweisen des systematischen Massenmords an sechs Millionen Jüdinnen und Juden und Millionen anderer Opfer kann uns dabei helfen, diesen Herausforderungen angemessener zu begegnen. Zur Umsetzung dieses Ziels hat die Stiftung im Mai 2020 das Alfred Landecker Lecturer Programm ins Leben gerufen. Die Landecker Lecturer werden für die Umsetzung ihrer Projekte für fünf Jahre gefördert und unterstützt.
Pavel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg. Sein Forschungsprojekt untersucht Antiziganismus und Minderheitensubjektivitäten in Populärkulturen.
Bareez Majid ist Literaturwissenschaftlerin an der Universität Leiden in den Niederlanden. Ihr Forschungsprojekt befasst sich mit der Erinnerung an den Holocaust und den Völkermord an den Kurden durch das Regime von Saddam Hussein im Irak, bekannt als Anfal.
Avner Ofrath ist Historiker an der FU Berlin. Sein Projekt untersucht den Wandel jüdisch-muslimischer Beziehungen und befasst sich mit Staatsbürgerschaft, Sprache und der öffentlichen Sphäre im Mittelmeerraum des 19. und 20. Jahrhunderts.
Jan Rybak ist Historiker an der Central European University in Wien. In seiner Forschung analysiert er bewaffnete jüdische Selbstorganisation und Selbstverteidigung in Ost- und Mitteleuropa von der zweiten Teilung Polens bis zum Holocaust.