Partnerschaft mit der Hebräischen Universität Jerusalem


Förderung der langfristigen Forschung und der Lehre zu individuellen und kollektiven Menschenrechten

Menschenrechte und Minderheitenschutz

Der Schutz von individuellen und kollektiven Menschenrechten und der Schutz von Minderheiten hat sich nicht nur in westlichen Gesellschaften zu einer der vordringlichsten Herausforderungen in diesen Krisenzeiten entwickelt.

Die Alfred Landecker Foundation unterstützt daher die Hebräische Universität Jerusalem mit insgesamt 11 Millionen Euro, um innovative Forschung in diesem Bereich zu initiieren und zu fördern. Die umfassende Partnerschaft mit der Universität erstreckt sich auf vier Bereiche: Das neu gegründete Jacob Robinson Institute widmet sich der Untersuchung der Beziehungen zwischen individuellen und kollektiven Menschenrechten sowie der Untersuchung von Konsequenzen für Entschädigungsmöglichkeiten bei Massenverbrechen. Am neuen Alfred Landecker / Benjamin B. Ferencz Lehrstuhl wird über den Schutz von Minderheiten und anderer gefährdeter Gruppen geforscht; er befasst sich ebenso mit rechtlichen und politischen Antworten auf historische Missstände und Krisen sowie deren Auswirkungen auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Ziel des ebenfalls neu gegründeten Alfred Landecker Digital Humanities Lab ist es, unterschiedliche Formate mündlicher Zeugenaussagen von Opfern und Überlebenden des Holocaust und von anderen Massenverbrechen durch Entwicklung eines computergestützen Modells zu analysieren. Außerdem wird mit der Zuwendung der Stiftung auch das Minerva Center for Human Rights unterstützt.

Blick auf die Hebräische Universität Jerusalem, die auf dem Skopusberg im Osten Jerusalems liegt

Die Zusammenarbeit mit der Hebräischen Universität ist eines der ersten Großprojekte der Alfred Landecker Foundation im Rahmen ihres Engagements, ein internationales wissenschaftliches Netzwerk zu schaffen, das sich in einer Zeit von Nationalismus und aufkommendem Autoritarismus mit dem Schutz von demokratischen Werten, Pluralismus sowie von ethnischen, religiösen und kulturellen Minderheiten befasst.

Die Zuwendung der Stiftung steht im Einklang mit den Lehren, die aus den Folgen des Zusammenbruchs demokratischer Institutionen in den 1930er-Jahren gezogen wurden – dem Aufkommen und der Ausbreitung von autoritären und diktatorischen Regimen, dem schwindenden Schutz von Minderheitsrechten, dem anschließenden zweiten Weltkrieg und dem im Schatten des Krieges verübten Holocaust als größtem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen an Angehörigen des jüdischen Volkes.

Jacob Robinson (Mitte), Menschenrechtler und Jurist in den USA mit litauischen Wurzeln

Wer war Jacob Robinson?

Das neue Institut wird nach Jacob Robinson (1889–1977) benannt, einem brillanten jüdischen Juristen und leidenschaftlichen Aktivisten für die Rechte von Minderheiten. Von 1923 bis 1926 saß er als Abgeordneter im litauischen Parlament und zwischen 1925 bis 1933 als Delegierter im Europäischen Nationalitätenkongress.

Nach seiner Auswanderung 1940 in die USA fungierte er als Gründungsdirektor des Institute of Jewish Affairs, das sich um das Schicksal jüdischer Minderheiten im nationalsozialistisch besetzten Europa kümmerte, sich für Menschenrechte als Mittel zur Verteidigung der Rechte des jüdischen Volkes einsetzte und die Idee von Entschädigung unterstützte.

Robinson arbeitete 1945 für die UN-Menschenrechtskommission und wirkte sieben Jahre später am Entwurf für das Wiedergutmachungsabkommen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland mit. Zudem veröffentlichte er mehrere Bände mit Primärquellen zum Holocaust.

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