Innovationen für die Demokratie: UNMUTE NOW sucht die besten Ideen für mehr Demokratiebegeisterung unter jungen Menschen


  • Vor der Bundestagswahl fördert UNMUTE NOW die aktive politische und gesellschaftliche Mitwirkung junger Menschen und sucht dafür nach Initiativen mit innovativen Lösungsansätzen
  • Ab sofort bis Ende Mai können die Ideen eingereicht werden. Eine unabhängige Jury wählt 25 Initiativen aus, die ab Juni in ihrer Umsetzung begleitet und unterstützt werden

  • Initiiert wird UNMUTE NOW von der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether; die Alfred Landecker Foundation unterstützt das Programm als Förderpartnerin mit 3,1 Millionen Euro

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*Eine Studie der Initiative More in Common zeigt, dass fast die Hälfte (45%) der 18-29-Jährigen zum sogenannten „Unsichtbaren Drittel“ zählen. Das Unsichtbare Drittel setzt sich aus den "Pragmatischen" und den "Enttäuschten" zusammen, jeweils 16% und 29% der 18-29-Jährigen. Das Unsichtbare Drittel setzt sich weniger als andere für Demokratie ein und ist häufig von den demokratischen Institutionen enttäuscht. (Quelle: Die andere deutsche Teilung: Zustand und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft - More in Common Deutschland)

Footnotes
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*Eine Studie der Initiative More in Common zeigt, dass fast die Hälfte (45%) der 18-29-Jährigen zum sogenannten „Unsichtbaren Drittel“ zählen. Das Unsichtbare Drittel setzt sich aus den "Pragmatischen" und den "Enttäuschten" zusammen, jeweils 16% und 29% der 18-29-Jährigen. Das Unsichtbare Drittel setzt sich weniger als andere für Demokratie ein und ist häufig von den demokratischen Institutionen enttäuscht. (Quelle: Die andere deutsche Teilung: Zustand und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft - More in Common Deutschland)

Berlin, 8. April 2021: Viele junge Menschen in Deutschland sind politisch unsichtbar. Eine Studie der Initiative More in Common zeigt, dass fast die Hälfte (45%*) der 18-29-Jährigen keinen Vorteil darin sehen, sich für Demokratie einzusetzen oder von den demokratischen Institutionen enttäuscht sind. Das zeigt sich auch bei Wahlen in Deutschland: Die Beteiligung der jungen Generation lag bei der Bundestagswahl 2017 in einigen Altersgruppen teilweise zehn Prozentpunkte unter der durchschnittlichen (76,2%) und ging zuletzt bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zurück.

Unsere Demokratie hat nur eine Zukunft, wenn sich junge Menschen stärker beteiligen – das ist der Grundgedanke des heute gestarteten Programms UNMUTE NOW. Zielsetzung ist es, mit innovativen Ansätzen die demokratische Beteiligung junger Menschen zu stärken, die sich als unpolitisch verstehen bzw. nicht wählen gehen. Der Name UNMUTE NOW zeigt, worum es geht: Junge Stimmen jetzt hörbar machen.

Veränderung durch Mitgestaltung: Open Social Innovation

Das Programm basiert auf Open Social Innovation – einer Methodik, die für einen breiten Beteiligungsprozess (Open) steht, um gesellschaftliche Herausforderungen (Social) mit neuen Lösungen (Innovation) anzugehen. Dabei steht das parallele Erproben von zahlreichen Lösungsansätzen im Vordergrund, um schnell herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Bewährte Ansätze werden mittels Kooperationen in die Umsetzung gebracht und verstetigt.

25 Teams werden mit 100 Engagement-Stipendien unterstützt

Ab heute bis zum 17. Mai können sich Initiativen mit Ideen bewerben, wie junge und zu wenig repräsentierte Menschen sich stärker an politischen und demokratischen Prozessen beteiligen. Von neuen Kommunikationsformaten oder Tools über Kooperationen und Veranstaltungen – alle Ideen sind gefragt, um junge Menschen für Engagement zu begeistern. Bis Ende Mai wählt eine unabhängige Jury 25 Teams aus, die von Juni bis mindestens Oktober 2021 bei der Entwicklung, Erprobung und Umsetzung ihrer Ideen begleitet werden. Zur Unterstützung der Initiativen werden 100 Engagement-Stipendien vergeben, die Lebensunterhaltskosten und Projektkosten der Empfänger:innen für die Dauer der Initiativen abdecken.

Neue Möglichkeiten für demokratische Teilhabe schaffen

Für ProjectTogether und die Alfred Landecker Foundation ist UNMUTE NOW das langfristige Bestreben, ein gesellschaftliches Missverhältnis zu verändern: Obwohl die Gestaltung der großen politischen Themen – Zukunft der Demokratie, Digitalisierung, Klimakrise – besonders das Leben junger Menschen betrifft, sind junge Stimmen nicht genug vertreten.

Henrike Schlottmann, Co-Geschäftsführerin von ProjectTogether, sagt zum Start von UNMUTE NOW: “Kampagnen mit der Botschaft ‘Geh wählen’ reichen nicht aus. Neue Zeiten brauchen neue Möglichkeiten demokratischer Teilhabe - auch über Wahlen hinaus. Es müssen neue Formen der Beteiligung aus der Gesellschaft heraus entstehen. Mit UNMUTE NOW wollen wir dazu einen Beitrag leisten und unterstützen 25 Ideen, die zur Bundestagswahl und nachhaltig neue Formate und Kanäle zur Einbindung des jungen unsichtbaren Drittels entwickeln.”

Andreas Eberhardt, Geschäftsführer der Alfred Landecker Foundation, erklärt dazu: “Demokratie hat ein Design-Problem. Die aktuellen Beteiligungsformate sind nicht auf die Bedürfnisse junger Menschen ausgerichtet. Mit dem Projekt UNMUTE NOW wollen wir das ändern: Es werden schnell Prototypen entwickelt und getestet. Und das nicht nur für junge Menschen, sondern gerade von und mit jungen Menschen. Nur durch ihre aktive Beteiligung kann Demokratie langfristig bestehen.”

Aktuelle Forschungsergebnisse bilden die Grundlage

Am Dienstag, 20. April, wird ProjectTogether das Diskussionspapier “Junge Menschen beteiligen!” veröffentlichen und vorstellen. Dieses umfasst die Ergebnisse einer Metastudie zur gesellschaftlichen Beteiligung junger Menschen und die Erkenntnisse aus Fokusgruppen zur Untersuchung der Lebenslagen junger Nicht-Wähler:innen nach den Landtagswahlen 2021 in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Der Bewerbungszeitraum für UNMUTE NOW ist gestartet. Bis Ende Mai 2021 können sich Initiativen auf www.unmutenow.org für die Teilnahme bewerben.

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