Vincent Kadiri


“Science needs to become more democratic and less biased. To that end, I want to connect Scientists of Color around the world and encourage them to become better science communicators and role models to inspire Youth of Color!”

Vincent Kadiri (he/him/his)

Homebase: Max Planck Institute for Intelligent Systems/Stuttgart/Germany
Job title: Doctoral Researcher

Vincent Kadiri ist ein nigerianisch-deutscher Wissenschaftler, der derzeit am Max-Planck-Institut für intelligente Systeme in Stuttgart, Deutschland, promoviert. Seine dortige Arbeit konzentriert sich auf biomedizinische Anwendungen der Nanotechnologie. Darüber hinaus liegt ihm die Vermittlung seiner Erkenntnisse sehr am Herzen, weshalb er regelmäßig an Science Slams und anderen Veranstaltungen rund um das Thema Wissenschaftskommunikation teilnimmt. Seit 2018 moderiert und betreut er den Podcast "Zwei Schwarze und ein Jude" (Two Blacks and a Jew), der die Erfahrungen der BPoC in Deutschland beleuchtet. Er spielte eine aktive Rolle bei der Wiederbelebung der Initiative für Rassengleichheit in der Region Stuttgart, indem er Veranstaltungen wie die African Open Mic Night Stuttgart unterstützte und den Neustart einer lokalen schwarzen Organisation, ISD Stuttgart, mitinitiierte. Er wuchs in Berlin auf und absolvierte nach einem kurzen Aufenthalt in London einen Bachelor in Chemie und Biochemie, gefolgt von einem Master in Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er strebt einen Berufsweg an, der es ihm ermöglicht, den Konflikt zwischen einer Vollzeitbeschäftigung im akademischen Bereich und seinem starken Engagement im Aktivismus in Einklang zu bringen. In der wenigen Freizeit, die ihm zur Verfügung steht, liest Vincent gerne, bouldert und macht 3D-Renderings und Animationen mit Blender.


Projektbeschreibung

Angesichts aktueller Herausforderungen wie COVID-19, dem Klimawandel, Populismus und Automatisierung ist es von entscheidender Bedeutung, dass MINT (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technik) resistent gegen Fehlinformationen, politischen Extremismus und Lobbyismus wird.

Die unpolitische Ausrichtung von MINT war in der Vergangenheit nicht immer von zentraler Bedeutung, ist jedoch unerlässlich, um zu verhindern, dass die schlimmsten Aspekte der Wissenschaft erneut in den Vordergrund rücken. Zum Beispiel wirken sich Algorithmen, die normalerweise von weißen Männern entworfen werden, negativ auf Frauen und BIPoC aus. Das Ziel dieses Projekts ist es, dies in Zukunft durch eine Diversifizierung des MINT-Sektors zu verhindern. Dies ist von besonderer Bedeutung in Bereichen, die von Natur aus näher an der Anwendung und Kommerzialisierung liegen, wie z. B. Ingenieurwissenschaften und Informatik.

Zusätzlich zu den Computerwissenschaften veranschaulicht der Aufruf weißer französischer Wissenschaftler:innen, angesichts von COVID-19 "Impfstoffe in Afrika zu testen", dass die Gewährleistung der Vielfalt in den Naturwissenschaften immer noch und zunehmend wichtig ist. Diese Pandemie zeigt die Notwendigkeit von Diversität. Ein Impfstoff muss weltweit getestet werden, um seine Wirksamkeit zu gewährleisten. So hätte es beispielsweise eine Initiative geben können, Impfstoffe in Zusammenarbeit mit afrikanischen Wissenschaftler:innen zu testen, anstatt die koloniale Dynamik der Europäerinnen und Europäer fortzusetzen, die mit Afrikanerinnen und Afrikanern experimentieren.

Der Mangel an Vielfalt in der akademischen Welt führt auch zu wissenschaftlichen Datenlücken, auf die schon lange vor COVID-19 hingewiesen wurde. Nicht nach Geschlecht aufgegliederte oder BIPoC-inklusive Daten werden in wissenschaftlichen Studien oft nicht berücksichtigt. Viele genetische Studien konzentrieren sich nur auf Testpersonen weißer europäischer Abstammung. Tatsächlich wurden einige Medikamente, die für nicht-weiße Männer bestimmt waren, hauptsächlich an weißen Männern getestet. Einige Beispiele sind Malariamedikamente, die für Menschen im globalen Süden bestimmt waren, und, wie Caroline Criado Perez in "Invisible Women" betont, Verhütungspillen für Frauen.

Wie können wir also die Wissenschaft diversifizieren und demokratisieren? Vincent möchte, indem er seine eigenen Erfahrungen als Aktivist und afro-europäischer Wissenschaftler nutzt, ein Basisnetzwerk von BIPoC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aufbauen, das sich auf die Verbesserung der Kommunikation und die Gewährleistung von mehr Gerechtigkeit innerhalb der Wissenschaften konzentriert. Eine wichtige Komponente dieser Initiative wird die jugendorientierte Öffentlichkeitsarbeit durch Podcasts und YouTube-Inhalte sein, um die bestehende Vielfalt aufzuzeigen und Communitys, insbesondere die Youth of Color, zu inspirieren. Vincent lebt derzeit in Deutschland, wo auch die meisten der ersten Veranstaltungen stattfinden werden. Die Wissenschaft ist jedoch eine globale Gemeinschaft. Im Idealfall wird sich dieses Projekt zu einem globalen Netzwerk entwickeln, das sich mit historischen soziopolitischen Ungerechtigkeiten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft auseinandersetzt und gegen sie vorgeht.

Die Kommunikation in den Wissenschaften vermeidet es, sich mit Diskriminierung zu befassen. Der beste Weg, vielbeschäftigte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu motivieren, besteht in der Regel darin, ihnen Möglichkeiten zu geben, beruflich voranzukommen. Dadurch würden sich die Teilnehmer:innen wohler fühlen, öffentlich zu sprechen, was zu mehr Exposition führen würde (durch Science Slams & Unterrichtsbesuche). BIPoC-Kinder (insbesondere Mädchen) müssen in der Lage sein, sich selbst in Wissens- und Machtpositionen zu sehen. Vincent ist zuversichtlich, dass dieses Projekt positive Rollenmodelle hervorbringen wird, die die zukünftige Vielfalt in den Wissenschaften und innerhalb der Gesellschaft fördern können.

Unsere Themen

An den Holocaust erinnern

Antisemitismus bekämpfen

Demokratie stärken

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